Bosch entwickelt Schnelltest für Notfälle
Bosch Healthcare Solutions hat mit Vivalytic Bacterial Meningitis einen neuen PCR-Test entwickelt, der sechs wichtige bakterielle Meningitis-Erreger in weniger als einer Stunde nachweist. Der Test erweitert das Portfolio der Analyseplattform Vivalytic und ermöglicht eine schnelle Diagnose bei diesem medizinischen Notfall, um rechtzeitig mit einer gezielten Antibiotikatherapie beginnen zu können.
Die bakterielle Meningitis stellt einen medizinischen Notfall dar, bei dem jede Minute zählt. Um schwerwiegende Folgen wie Todesfälle oder bleibende Schäden zu vermeiden, sind eine rasche Diagnose und der unverzügliche Beginn einer gezielten antibiotischen Behandlung von entscheidender Bedeutung. Bosch Healthcare Solutions (BHCS) hat mit dem Vivalytic Bacterial Meningitis-Test ein Werkzeug entwickelt, das eben diese Anforderungen erfüllt. Der neuartige PCR-Test ermöglicht den Nachweis von sechs relevanten bakteriellen Erregern einer Hirnhautentzündung in weniger als 60 Minuten. Damit erweitert BHCS sein bestehendes Testportfolio für die Vivalytic-Plattform um eine wichtige Indikation im Bereich der Notfallmedizin.
Der neu entwickelte Multiplex-PCR-Test von Bosch erfüllt die aktuellen Leitlinienempfehlungen für die Diagnostik bei Verdacht auf eine bakterielle Meningitis. Diese sehen aufgrund der kurzen Analysezeit und hohen Sensitivität den Einsatz solcher Tests vor. Mit Vivalytic Bacterial Meningitis liegt das Ergebnis in weniger als einer Stunde vor und eignet sich für alle Patientinnen und Patienten mit entsprechendem Verdacht. Der Test deckt auf einer einzigen Kartusche die sechs wichtigsten bakteriellen Erreger in verschiedenen Altersgruppen ab: Neugeborene und junge Säuglinge sind hauptsächlich durch Streptococcus agalactiae, Escherichia coli und Listeria monocytogenes gefährdet. Bei älteren Säuglingen, Kleinkindern und jungen Erwachsenen dominieren Infektionen mit Neisseria meningitidis und Streptococcus pneumoniae. Letzterer betrifft besonders häufig auch ältere Menschen.
Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie bei Verdacht auf bakterielle Meningitis
Gemäß der aktuellen Leitlinie sollten PCR-Tests zur Überprüfung der Empfindlichkeit von Antibiotika stets durch eine Liquorkultur ergänzt werden. Nach der Entnahme des Liquors wird empfohlen, umgehend mit einer Antibiotikatherapie zu beginnen, gegebenenfalls in Kombination mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Dexamethason. Dabei ist Zeit ein relevanter Faktor: Spätestens ein bis drei Stunden nach Eintreffen des oder der Betroffenen in der Notaufnahme sollte die Behandlung eingeleitet werden. Der Vivalytic Bacterial Meningitis-Test liefert innerhalb dieses Zeitfensters ein zuverlässiges Ergebnis und ermöglicht somit einen leitliniengerechten Therapiebeginn. Die frühzeitige und gezielte antibiotische Behandlung ist entscheidend, um die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen und Langzeitfolgen zu minimieren.
Weltweit erkranken jedes Jahr schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen an einer Meningitis, mehr als die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren. Besonders betroffen sind ärmere Regionen mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Erreger gelangen meist über die Atemwege in den Körper und breiten sich dann über die Blutbahn aus. Eine Infektion kann auch von benachbarten Strukturen wie dem Mittelohr oder den Nasennebenhöhlen ausgehen. Zu den Hauptsymptomen zählen Kopfschmerzen, Aufmerksamkeitsstörungen, Fieber und ein steifer Nacken. Neben Bakterien kommen Viren, Pilze und Parasiten als Auslöser in Frage. Die größte Gefahr geht jedoch von der bakteriellen Meningitis aus: Jeder fünfte Fall führt zu bleibenden Komplikationen wie Hörverlust, Hirnschäden oder Krampfanfällen. Ohne sofortige Behandlung endet etwa die Hälfte der Erkrankungen tödlich.
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