Zwei Tassen Milch als Krebsrisiko? Diese Risiken sollten Männer laut Studie nicht ignorieren
Es ist die häufigste Krebsart bei Männern, dennoch sind vielen die Risikofaktoren für Prostatakrebs nicht bewusst. Die 5 Dinge, die Männer besser nie tun sollten, lesen Sie hier.
Jedes Jahr erhalten mehr als 65.000 Männer in Deutschland die Diagnose Prostatakrebs, was ihn zur häufigsten Krebserkrankung bei Männern macht. Allerdings gibt es wenig Wissen über die Ursachen und insbesondere über die vermeidbaren Risikofaktoren für diese Art von Krebs. Es ist bekannt, dass Alter, Übergewicht und eine Ernährung mit viel Fleisch die Entstehung begünstigen.
Zusätzlich zur genetischen Veranlagung spielt auch die familiäre Vorbelastung eine Rolle. Wenn also der Vater, der Bruder oder der Onkel bereits von der Krankheit betroffen waren, erhöht sich das eigene Risiko. Allerdings identifizieren Forscher allmählich weitere Risikofaktoren, die im Gegensatz zum Alter und zur Genetik von jedem selbst beeinflusst werden können:
1. Geschlechtskrankheiten
Eine italienische Studie zeigt, dass Männer, die bereits sexuell übertragbare Infektionen (STIs) hatten, ein erhöhtes Risiko haben, später an Prostatakrebs zu erkranken. Die Forscher analysierten 47 Studien, die sich mit STIs und Prostatakrebs befassten, und stellten fest, dass eine Gonorrhö, umgangssprachlich Tripper genannt, das Prostatakrebsrisiko um knapp 50 Prozent erhöht. 2. Schlafstörungen
Es ist allgemein bekannt, dass Einschlaf- und Durchschlafstörungen die Gesundheit negativ beeinflussen. Eine neue Erkenntnis ist jedoch, dass Insomnie auch das Risiko für Prostatakrebs um 10 Prozent erhöht. Diese Schlussfolgerung basiert auf der Analyse der Schlafgewohnheiten von über 200.000 Männern über einen Zeitraum von zehn Jahren. Schlafprobleme können oft durch Selbstmanagement positiv beeinflusst werden. Dazu gehören Maßnahmen wie Schlafhygiene, Entspannungsübungen, das Vermeiden von stressigen Filmen am Abend und das Vermeiden von Handy- und Tabletnutzung im Schlafzimmer. Alkohol ist ebenfalls kein effektives Mittel zum Einschlafen, sondern verschlechtert nachweislich die Schlafqualität. Die genannte Studie zeigt zudem, dass ein Nickerchen am Nachmittag das persönliche Risiko für Prostatakrebs um etwa neun Prozent verringern kann.
3. Milchprodukte
Es wurde in mehreren Studien der letzten Jahre festgestellt, dass Milch und Milchprodukte, die über Jahrzehnte hinweg als gesundheitsfördernd beworben wurden, in größeren Mengen nicht so vorteilhaft sind. Neben dem ungünstigen Fettprofil, das durch fettarme Alternativen vermieden werden kann, besteht auch ein erhöhtes Risiko, für bestimmte Krebsarten wie Brustkrebs und Prostatakrebs, wie aktuelle Untersuchungen zeigen.
Eine aktuelle Studie legt nahe, dass bereits der Konsum von zwei Tassen Milch das Risiko für Prostatakrebs um 25 Prozent erhöhen kann. Verschiedene Inhaltsstoffe in Milch und Milchprodukten könnten dafür verantwortlich sein, wie zum Beispiel Geschlechtshormone. Da die meisten Milchprodukte von trächtigen Kühen stammen, enthalten sie auch Hormone. Viele Formen von Prostatakrebs reagieren auf Hormone. Ein weiterer möglicher Faktor ist der Wachstumsfaktor IGF-1, der die Entstehung von Krebszellen begünstigen könnte. Diese Zusammenhänge sind vorhanden, jedoch nicht stark ausgeprägt, wie eine Metaanalyse nahelegt.
Solange der Konsum von Milch, Käse und Joghurt in moderaten Mengen erfolgt, stellt er also kein Risikofaktor dar.
4. Nikotin
Rauchen führt zu einer Exposition des Körpers gegenüber krebserregenden Substanzen. Dies betrifft nicht nur den Mund und die Atemwege, sondern auch indirekt die Blase und die Prostata. Obwohl es widersprüchliche Studienergebnisse gibt, ob Rauchen tatsächlich ein starker Risikofaktor für Prostatakrebs ist, zeigt eine aktuelle Untersuchung erstmals die Gefahr des Rauchens für Männer mit dieser Krebserkrankung: Rauchende Patienten haben ein um 20 Prozent höheres Sterberisiko im Vergleich zu Nichtrauchern.
Das Sterberisiko steigt mit der Dauer und Intensität des Rauchens. Besonders ausgeprägt ist dieser Zusammenhang bei Krebspatienten, die nicht nur rauchen, sondern auch übergewichtig sind. Übergewicht und Adipositas sind bei vielen Krebsarten deutliche Risikofaktoren. Fettzellen produzieren Hormone wie Leptin, das das Zellwachstum fördern kann und stille Entzündungen begünstigt, die Krebs begünstigen können.
Beide Risikofaktoren können durch Eigeninitiative reduziert werden, zum Beispiel durch Gewichtsabnahme.
5. Mangelnde Bewegung
Es ist nicht überraschend, dass Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren gehört, die beeinflusst werden können. Es ist bekannt, dass zu wenig körperliche Aktivität das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöht, einschließlich Brust-, Darm-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Endometriumkarzinom sowie Prostatakrebs.
Es gibt verschiedene Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Bewegungsmangel beeinflusst unter anderem die Hormonbildung und fördert stille Entzündungen.
Regelmäßige körperliche Bewegung kann das Risiko für Prostatakrebs um 10 bis 20 Prozent senken. Der Effekt ist umso größer, je intensiver Sport betrieben wird. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche, aber für die Krebsprävention ist es wahrscheinlich besser, etwas mehr zu tun. Andere Fachgesellschaften wie die American Cancer Society empfehlen mindestens 60 Minuten moderate oder 30 Minuten intensive Aktivität pro Tag.
Prostatakrebs: 5 unterschätzte Risikofaktoren
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